Neue Auszubildende an das Unternehmen binden.

Viele junge Auszubildende fangen gerade ihre Ausbildung an oder sind vor kurzem gestartet. Die Unternehmen haben oft viel Geld in die Akquise dieser jungen Menschen investiert und planen in der Regel langfristig mit den Auszubildenden und späteren Nachwuchskräften für Fach- und Führungspositionen. Der Wettkampf um die besten Talente ist teuer. Erfreulich ist es daher, wenn man ausreichend Auszubildene findet und die Investitionen sich gelohnt haben. 

Problematisch ist es jedoch, wenn die Auszubildenden die Ausbildung vorzeitig abbrechen. Die Abbruchquote lag 2022, laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB), bei 29,3 %. Das heißt das etwa jeder dritte die Ausbildung im Betrieb abbricht. In manchen Bereichen ist diese Abbruchquote jedoch auch deutlich höher, wie zum Beispiel im Lebensmittelhandwerk. Die Gründe für den Abbruch sind sehr unterschiedlich. Falsche Berufswahl, Umzug, zu hohe Leistungsanforderungen in der Schule oder Probleme im Betrieb. Gerade bei letzterem kann vom ausbildenden Unternehmen frühzeitig entgegengewirkt werden. Ein Ausbildungsabbruch ist für alle Beteiligten eine Herausforderung. Doch mit den richtigen Maßnahmen können sie die Erfolgschancen einer Ausbildung deutlich erhöhen.

Es gibt eine Reihe von Tipps, die Unternehmen nutzen können, um einem vorzeitigen Ausbildungsabbruch zuvorzukommen:

  • Lernen Sie sich bereits gegenseitig vor Ausbildungsbeginn kennen. So kann falschen Erwartungshaltungen entgegengewirkt werden. Arbeiten Sie gegebenenfalls mit Schulen zusammen, bieten Praktika oder Schnuppertage an.
  • Mit Ausbildungsbeginn sollten Sie für einen reibungslosen Start sorgen, dazu zählt eine gute und jugendgerechte Einarbeitung, Teamevents, regelmäßige Feedbackgespräche und das Bereitstellen von Mentoren bzw. Mentorinnen sind dabei hilfreich.
  • Während der Ausbildung sollten Sie präventiv mit Konflikten umgehen. Darüber hinaus zeigen regelmäßige Beurteilungen Wertschätzung und Interesse für die jungen Menschen. Zu jeder Zeit ist eine offene und transparente Kommunikation erforderlich mit Lob und konstruktiver Kritik. Variieren Sie die Aufgaben, um Eintönigkeit und Langeweile zu vermeiden. Jeder Auszubildende hat unterschiedliche Lernbedürfnisse. Individuelle Förderung und Unterstützung können dazu beitragen, den Lernerfolg zu sichern. Bei schulischen Problemen können Sie die Angebote (ausbildungsbegleitende Hilfen) der Arbeitsagentur nutzen.
  • Zum Ende der Ausbildung sollten Sie frühzeitig Ihr Übernahmeinteresse darstellen.

Wie Sie die einzelnen Tipps umsetzen, ist sicherlich von der Größe des Betriebes und dem jeweiligen Einsatzfeld des Auszubildenden abhängig. Auch sollte berücksichtigt werden, dass sich Einstellungen von Generation zu Generation verändern und damit auch andere Anforderungen an die Ausbildung gestellt werden (Stichwort: Digitalisierung).


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