Das Projekt AusbilderInnen-Community zielt darauf ab, die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch von am Ausbildungsprozess beteiligten Personen (Ausbilder:innen und an der Ausbildung beteiligte Mitarbeitende ohne formale Ausbildungsbefugnis) zu intensivieren.
Um die Ausgangssituation bezüglich der technischen und strukturellen Gegebenheiten aber auch der inhaltlichen Bedarfe der Zielgruppe in den sächsischen Handwerks- und Handelsbetrieben zu erfassen wurde eine Online Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse möchten wir in diesem Blogartikel überblicksartig präsentieren.
An der Befragung zur Erfassung der Ausgangsanalyse in den sächsischen Handwerks- und Handelsunternehmen nahmen nach Bereinigung des Datensatzes 27 Personen teil.
Ein zentrales Thema unserer Umfrage war die digitale Infrastruktur der Unternehmen. Hier zeigte sich ein gemischtes Bild: Während etwa 45 % der Befragten den Digitalisierungsgrad ihrer Unternehmen als mittel (30 %) oder hoch (15 %) einstufen, bewerten 15 % den Digitalisierungsgrad als gering. Dieser Bereich weist also noch erhebliches Verbesserungspotenzial auf. Interessant ist auch, dass 41 % der Befragten keine Bewertung zur Digitalisierung abgaben. Dies könnte darauf hinweisen, dass es in diesen Unternehmen ein mangelndes Bewusstsein oder Engagement für das Thema Digitalisierung gibt.
Ausstattung und Nutzung von digitalen Infrastrukturen
Trotz dieser Unterschiede zeigt sich ein grundsätzlich positives Bild bei der Ausstattung mit digitalen Endgeräten und der Nutzung dieser. Smartphones sind in den Unternehmen am weitesten verbreitet und werden von 70 % der Befragten als sehr gut bis gut verfügbar eingestuft und 71 % der Befragten ständig oder oft genutzt. Auch Laptops (52 %) und Tablets (48 %) sind weit verbreitet und werden von 60% bzw. 45 & ständig oder oft genutzt. Besonders hervorzuheben ist die Ausstattung mit WLAN, die von 85 % der Befragten als sehr gut bis gut eingeschätzt wird und von 92 % der Befragten ständig oder oft genutzt wird. Dies zeigt, dass die Unternehmen der Befragten bereits gut aufgestellt sind und gewisse digitale Infrastrukturen bereits in ihrem täglichen Arbeitsalltag nutzen.
Unterstützung im Ausbildungsprozess
Ein weiterer wichtiger Aspekt unser Befragung war es Erkenntnisse darüber zu erlangen, zu welchen Zeitpunkten ggf. Fragen auftreten und in welcher Form sich die Ausbilder:innen Unterstützung bzw. Antworten auf Ihre Fragen beschaffen. Es zeigt sich, dass Fragen vor allem vor dem Ausbildungsstart sowie im ersten und dritten Ausbildungsjahr auf. Die Mehrheit der Befragten hat jedoch selten oder nie Fragen. Wenn Fragen auftreten, suchen 59 % der Befragten nach Antworten im Internet. Auch die direkte Beratung durch die Handwerkskammer (58 %) und der Austausch mit anderen Ausbilder:innen im eigenen Betrieb (44 %) sind beliebt.
Zur Beantwortung ihrer Fragen nutzen die Befragten am häufigsten Laptops oder PCs (71 %). Smartphones werden von 41 % und Tablets von 26 % der Befragten regelmäßig genutzt.
70 % der Befragten bevorzugen, ihre Fragen offline im 1:1 Gespräch zu stellen, während nur wenige auf Chatbots (11 %) oder Online Communities (15 %) zurückgreifen.
Einstellung zu Künstlicher Intelligenz (KI)
Innerhalb des Projektes soll ein Chatbot entstehen um Fragen der Ausbilder:innen zu beantworten. Daher haben wir innerhalb der Umfrage auch die Einstellungen zu Künstlicher Intelligenz erhoben. Hier zeigt sich, dass die Befragten gegenüber KI überwiegend positiv oder neutral eingestellt sind. Alle Befragten geben zusätzlich an, dass sie den Begriff der Künstlichen Intelligenz kennen. Auf die Frage, ob sie den Begriff der Künstlichen Intelligenz einer Person erklären könnten geben 44% der Befragten an, die “wichtigsten Eigenschaften und Anwendungen von KI” erklären zu können, 48% geben an, “eine grobe Erklärung geben” zu können
Insgesamt zeigt die Befragung, dass grundlegende digitale Strukturen vorhanden sind und auch im täglichen Arbeitsalltag genutzt werden und eine grundsätzliche Offenheit bezüglich neuer Technologien besteht. Hier möchten wir anknüpfen um den Austausch zwischen den Ausbilder:innen zu intensivieren und die Vernetzung zu stärken.
Wir danken allen Teilnehmenden für ihre Einblicke und freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit.